Wie geht das denn jetzt eigentlich mit dem Entspannen?

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Entspannungskurs, Meditationsworkshop, 10-Wochen-Sorglos-Programm. Das Kissen für einen entspannten Schlaf, Anti-Stress-Roll-On und kinetischer Desktop Ball gegen Unruhe und Angstzustände. Entspannung ist käuflich, so scheint mir und vor allem in Zeiten von „Ich habe keine Zeit“ und „24/7“ für die meisten nicht umsetzbar, sodass die richtig guten Anti-Stress-Helfer wohl nur denjenigen vorbehalten sind, die unbedingt ihren Geldbeutel erleichtern wollen oder unglaublich viel Zeit haben. Schade, und ich dachte ein entspannter Lebensstil wäre uns allen, quasi als Passierschein für dieses Leben, in die Wiege gelegt worden.

Wenn es so wäre wie es uns das hiesige Konsumangebot für Entspannung und Stress-geh-weg-Technik(en) vorgibt, könnte ich diesen Artikel nun beenden, denn die oben ausgeführte Frage wäre beantwortet: Entspannung ist dann möglich, wenn Sie investieren. Und zwar Zeit und Geld.

Liebe Leser*innen: Ich glaub‘ nicht daran. Nicht mit einer einzigen Zelle in meinem Körper. Nun ja, ich korrigiere mich hiermit: Ich glaub‘ nicht MEHR daran. Auch ich habe eine kleine Odyssee aus verschiedenen Konsummöglichkeiten hinter mir, die Tiefenentspannung und ein unbeschwertes Lebensgefühl versprechen: Faszienrolle, um körperlich abzuspannen. Der heißersehnte Urlaub, um endlich die Seele baumeln zu lassen. Noch ein Podcast, um zu wissen, wie denn nun dieses Stresskaskade in uns funktioniert. Irgendwann ist die ausgewählte Entspannungseinheit beendet. Und dann?

Entspannungseinheit beenden. Genau das ist der Haken! Wir glauben, wenn wir mit unserem Geld ein paar Minuten, Stunden oder Tage Zeit investieren, um Entspannung zu erleben, überträgt sich das dabei aufkommende durchaus großartige Gefühl ganz automatisch auf unser restliches Leben. Wenn wir Entspannung wie ein Konsumgut behandeln, dann wird langfristig Entspannung jedoch nicht eintreten. Das Gegenteil ist der Fall: sobald wir unsere Entspannungseinheit beenden, so stellt sich, direkt oder mit etwas Zeitverzug, erneut ein Gefühl von Stress, Rastlosigkeit und ausgebrannt Sein ein. Ganz zaghaft, aber stetig festigen damit den Glaubenssatz, dass Entspannung etwas ist, was sich nur während der Yogaeinheit, dem Wellnessurlaub oder mit dem Antistressball realisieren lässt. Und wir konsumieren wieder. Ein Teufelskreis, so scheint mir, der uns impliziert, dass wir immer erst etwas brauchen, damit wir entspannt sein können.

Wie gesagt, ich glaube an diese konsumorientierte Entspannungstheorie nicht mehr. Versteht mich nicht falsch: Yoga, Pilates, Aromaöl-Therapie und all die anderen tollen Angebote sind ein Erlebnis wert, wenn wir sie als das verstehen, was sie sind: Erfahrungen, die wir machen können, um uns selbst zu erleben. Sie können in uns ein kurzfristig intensiveres Wohlgefühl unterstützen, wenn wir offen für die Erfahrung sind. Sie sind allerdings nicht ausschlaggebend dafür, ob wir auch langfristig Entspannung in uns tragen.

Vielmehr spielt unsere innere Ausrichtung im Alltag und unsere generelle Haltung zum Leben eine enorme Rolle, wenn wir dauerhaft entspannt sein wollen. Ehrliche Selbstreflexion ist meiner Meinung nach an dieser Stelle das Werkzeug, welches die Tür zu einem nachhaltig entspannten Lebensgefühl öffnet. Falls du dir genau dieses Lebensgefühl für dich wünschst, so möchte ich dich dazu einladen, die folgenden Fragen und die bei dir dabei aufkommenden Antworten auf dich wirken zu lassen:

Wie häufig kommt es vor, dass ich mich im Alltag Situationen aussetze, in welchen ich Stress empfinde?

Wie häufig kommt es vor, dass ich mich im Alltag bewusst für entspannende Tätigkeiten und entspannende Gedanken entscheide?

Diese Fragen zeigen ganz offensichtlich auf, ob wir uns eher nach Stress, Anstrengung und Dauerüberforderung ausrichten oder auch erholende Regenerationsphasen als Ausgleich in unseren Alltag integrieren.

Reflektieren wir uns in aller Ehrlichkeit selbst und erfahren so wie es uns wirklich geht, mit welchen Gedanken wir uns beschäftigen und wie wir unseren Alltag gestalten, so können wir sehr gut feststellen, ob wir uns im Endeffekt nach dem nachhaltig entspannten Lebensgefühl ausrichten oder nicht. So banal es auch klingt: Stress beginnt im Kopf. Und niemand anderes als wir selbst können Gedanken, Glaubenssätze und gewohnte Denkmuster steuern.

Meine Antwort auf die Eingangsfrage lautet also: Für Entspannung müssen wir weder regelmäßig Geld ausgeben noch unheimlich viel Zeit investieren. Langfristig und ganzheitlich entspannt sind wir vor allem, wenn wir bewusst und selbstsicher erforschen, ob sich unsere Gedanken, Glaubenssätze und gewohnten Denkmuster mit unseren Herzenswünschen, grundlegenden Bedürfnissen und generell unserer priorisierten Ausrichtung im Leben decken und dafür sorgen, dass hierbei ein stimmiges Gefühl entsteht.

Wir von SPORTIVATION unterstützen euch bei diesem Balanceakt!

Wie geht das denn jetzt eigentlich mit dem Entspannen?

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